Europa startet CancerWatch

Mit einer Auftaktveranstaltung in Oslo startet heute CancerWatch, eine neue EU-Gemeinschaftsinitiative (Joint Action), die die Erhebung, Harmonisierung und Nutzung von Krebsdaten in Europa grundlegend in den kommenden drei Jahren verbessern soll.

Koordiniert wird das Projekt vom Norwegian Institute of Public Health, beteiligt sind 92 Partnerorganisationen aus 29 Ländern. Ziel ist es, die Qualität, Vergleichbarkeit und Aktualität der Daten bevölkerungsbezogener Krebsregister (PBCRs) europaweit zu erhöhen.

Der DKR ist aktiver Partner von Cancer Watch und arbeitet gemeinsam mit dem Zentrum für Krebsregisterdaten an der Umsetzung des Projekts mit.

Hintergrund und Ziel:
Zuverlässige, vollständige und aktuelle Krebsdaten sind entscheidend, um Trends zu beobachten, Ungleichheiten zu erkennen und die Wirksamkeit von Prävention, Früherkennung, Therapie, Lebensqualität und Überlebensraten zu bewerten.
CancerWatch sorgt dafür, dass hochwertige Daten dem European Cancer Information System (ECIS) zur Verfügung stehen – einem zentralen Instrument des European Beating Cancer Plan und des European Cancer Inequalities Registry.

 

Aktuelle Herausforderungen:
Die Krebsdaten in Europa unterscheiden sich derzeit stark in Qualität, Abdeckung und Aktualität. In einigen Regionen fehlen Register oder es gibt Verzögerungen von über zwei Jahren bei der Datenübermittlung.

CancerWatch will deshalb:

  • Krebsregister bei der Erfassung umfassenderer und aktuellerer Daten mithilfe digitaler Innovationen unterstützen,

  • europaweite Qualitätsstandards nach internationalen Vorgaben harmonisieren,

  • technische Lösungen entwickeln, um rechtliche und datenschutzrechtliche (GDPR) Hürden beim Datenaustausch zu überwinden,

  • Überlebens-, Prävalenz- und andere Schlüsselindikatoren im ECIS verbessern und aktuell halten,

  • die Krebsregister auf die Integration in den European Health Data Space (EHDS) vorbereiten.

Ein gesamteuropäisches Vorhaben:
CancerWatch vereint Krebsregister, Gesundheitsinstitute, Forschungsorganisationen und Gesundheitsministerien in einem koordinierten Vorgehen zur Stärkung der europäischen Krebsdaten-Infrastruktur.
Die Initiative wird neue Werkzeuge, gemeinsame Methoden und eine Roadmap für künftige Krebsindikatoren entwickeln und zugleich Möglichkeiten aufzeigen, Registerabdeckung in bislang unversorgten Regionen auszubauen.